Warum erreichen uns aus dem Jenseits unterschiedliche Berichte?
„Die Aussagen der Medien, Somnambulen (Visionäre) und Hellseher können nie unfehlbare Glaubensquelle sein, wohl aber wertvolle Hilfsmittel [...]“
„Man kommt im Jenseits mit eben denselben Gedanken, Wünschen, Begierden und Taten an, die man auf Erden sich angeeignet hatte. Schon [...] der Präzeptor Schill in Calw in Württemberg, der oft ins Jenseits blicken durfte, sagt: Die Geister nehmen ihre Gesinnung mit sich und legen sie meist nicht so bald ab; es sei ein Irrtum anzunehmen, daß die Verstorbenen gleich nach ihrem Hinüberkommen von allen irrtümlichen Meinungen befreit und über alle göttlichen Wahrheiten aufgeklärt seien. Es gäbe bei den Verstorbenen noch viel mehr Kirchen, Sekten, Meinungsverschiedenheiten und Ungewißheiten als in der Welt.
Wie der Baum fällt, so bleibt er zunächst liegen. Daraus folgt, daß man den Aussagen der Verstorbenen, die sie durch die Medien und Somnambulen machen, gegenüber ebenso kritisch sein muß, wie den Aussagen lebender Menschen gegenüber. Man muß in jedem einzelnen Fall prüfen, ob man es mit edlen oder unedlen, weisen oder unwissenden, wahrheitsliebenden oder verlogenen Geistern zu tun hat. Man muß die Geisterkundgaben ebenso wie die Reden und Schriften lebender Menschen immer nachprüfen am Worte und Geiste Gottes, der allein in alle Wahrheit leitet (Joh. 10, 13). Die Aussagen der Medien, Somnambulen (Visionäre) und Hellseher können nie unfehlbare Glaubensquelle sein, wohl aber wertvolle Hilfsmittel, gar manches, zumal aber die Andeutungen, die uns die Heilige Schrift über das Jenseits gibt, besser zu verstehen.
[...]
Die Geister der Erdsphäre, die, wie aus dem Bisherigen hervorgeht, weder über hohes Wissen noch über hohe Moralität verfügen, drängen sich jedoch besonders gern an die spiritistischen Medien, auch an Somnambule und Hellhörende heran, um durch sie einen Verkehr mit irdischen Menschen anzubahnen. Sie tun das meist zu ihrer Unterhaltung, viele auch in der ausgesprochenen Absicht, die Menschen zu täuschen. Daraus folgt aufs neue wieder, wie vorsichtig man den Aussagen der Medien und anderer sensitiv Veranlagten gegenüber sein muß.“
Wie sieht es im Jenseits aus
Otto Feuerstein
Seite 10–11 + 14–15
Turm-Bücherei, Band 13
Turm-Verlag, Bietigheim/Württ.
4. Auflage
ISBN 3-7999-0047-0
Warum unterscheiden sich auch Durchgaben von Gott oder Jesus?
„Immer wieder geschah und geschieht es, daß Menschen für sich in Anspruch nehmen, daß der Geist Gottes durch sie spricht. Das kann nicht nur so sein, es ist so; aber es muß nicht unbedingt der reine Gottesgeist sein, der sich offenbart. Vielfältig sind die Versuche der Gegenseite, Erkenntnisse als göttliche Inspiration auszugeben, die sich – oftmals schon auf den ersten Blick, wenn man weiß, worauf man achten muß – als Unwahrheiten herausstellen. Deshalb warnt die Bibel an verschiedenen Stellen auch vor f a l s c h e n Propheten, aber sie warnt niemals vor Propheten schlechthin.
[...]
Daß sich die Botschaften des Himmels selbst dann voneinander unterscheiden, wenn sie aus der höchsten und reinsten Quelle – von Gott oder Christus – kommen, hat mehrere Ursachen und darf nicht verwundern: Gott beläßt jedem, der Sein Wort aufnimmt, den freien Willen (der damit natürlich auch die volle Verantwortung für das trägt, was er von sich gibt); was bedeutet, Gott wird nicht gegen den Willen, die Möglichkeiten und das Bewußtsein desjenigen handeln, durch den Er sprechen kann. Darüber hinaus paßt Gott sich der Aufnahme- und Erkenntnisfähigkeit derjenigen an, für die das Wort gedacht ist. Und schließlich sind es die Aufgabe, die in der Seele des Propheten liegt, und die jeweilige Situation, in der das Wort gesprochen wird, die den Umfang und die Art des Wortes bestimmen.
In Einzelfällen werden, wie schon erwähnt, prophetische Botschaften oder belehrende und aufweckende Kundgaben auch in der Kirche erlaubt, sofern sie sich an bereits vorhandenem Wissen orientieren. Wer aufrechten Herzens – innerhalb oder außerhalb einer Kirche – Gott liebt, wird vielleicht eines Tages verwundert sein, wenn er feststellt, daß mehr und mehr Impulse liebevoller Führung und größerer Erkenntnis in ihm hochsteigen, die er sich zunächst nicht erklären kann. Das ist ein ganz üblicher Vorgang: Gott beginnt, die Kommunikation mit Seinem Kind aufzunehmen. Lebt dieser Mensch in einer kirchlichen Gemeinschaft und sind seine religiösen Vorstellungen entsprechend geprägt, wird sich Gott bei dem, was Er durch diesen Menschen sagt, auch an dessen Glaubensinhalte halten. Durch sein Denken gibt sich jeder selbst die Vorgaben, innerhalb derer Gott sprechen kann. Gott wird also niemals Gesetzmäßigkeiten verkündigen, denen sich der Mensch verschließt. Das ist der Grund, warum es zwar innerhalb der Kirche auch zu Durchgaben aus der rein-geistigen Welt kommen kann, diese sich aber immer in den Grenzen halten, die sich die Kirche und mit ihr diejenigen, die das Wort aufnehmen, selbst gesteckt haben.
Wer will, mag auch hierin die grenzenlose Freiheit erkennen, die Gott jedem Kind läßt, und in die Er niemals eingreift.“
Die Spielregeln oder Das Ende der Vernebelung – Unser Leben im Lichte göttlich-geistiger Gesetzmäßigkeiten
Hans Dienstknecht
Seite 289 + 290–291
Hans Dienstknecht, Bürger-Verlag
1. Auflage September 2005
ISBN 3-9806345-5-8
Warum erreichen uns aus dem Jenseits unterschiedliche Berichte?
Durchgabe einer Gruppe von Lichtwesen aus der geistigen Welt
„Diese Frage stellen sich Schüler, denen durch Literatur oder die Medien Unterschiedliches oder Widersprüchliches aus dem Jenseits übermittelt wird. Verständlicherweise sind sie dadurch verunsichert und irritiert. Sie wissen nicht, was davon zu halten ist – Zweifel entstehen.
Mit dieser Lektion erhaltet ihr tiefere Einblicke in das umfassende Gesetz, wie es zu solch unterschiedlichen Aussagen kommt. Es ist ein wichtiges Thema und fordert eure ganze Aufmerksamkeit. Wenn geistige Gesetze nicht in ihrer Vollständigkeit klar und eindeutig erkannt werden, können sie nicht korrekt weitergegeben werden. Schon deshalb ist die Gruppenarbeit so wertvoll, ist wiederholtes, gemeinsames Durchdenken so wichtig, letztendlich soll doch keine Frage offen bleiben.
Genau das Verständnis dieser gesetzmäßigen Vorgänge wird euch einst, wenn ihr in der geistigen Welt seid, ersparen, den Umweg zu gehen, von einer subjektiven Realitätsvorstellung zu der in der geistigen Welt anzutreffenden absoluten objektiven Realität wechseln zu müssen. Nicht nur für den Schüler des Geistes, für jeden Menschen ist es wesentlich, daß er sich schon im gegenwärtigen Erdenleben mit dem umfassenden Gesetz auseinandersetzt, um nach dem physischen Tod nicht so lange in seiner mitgebrachten subjektiven Realitätsvorstellung weiterleben zu müssen.
Jeder kluge Mensch, der eine weite Reise unternimmt, bereitet sich gut auf diese vor. Mit entsprechender Literatur und Landkarten verschafft er sich Einblicke in die Sehenswürdigkeiten des Landes, in die Mentalität, Sitten und Gewohnheiten seiner Menschen usw., um größtmöglichen Gewinn aus der Reise zu ziehen. Es gibt aber keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Reisen, wie sie heute auf der Erde gang und gäbe sind und der Reise der Seele, die in die andere Welt führt. Manch einer ängstigt sich noch vor dem nicht zu umgehenden „Übergang“, der sich aber viel einfacher, leichter und reibungsloser vollzieht als vorgestellt, der sozusagen von Augenblick zu Augenblick geschieht, ganz ohne die Strapazen und Gefahren einer Erdenreise. Und so ist der größte Teil der Menschheit auf die wichtigste Reise seines Lebens gänzlich unvorbereitet.
Einmal kommt für jede Seele der Zeitpunkt, den Weg in die unumstößliche objektive, absolute Realität zu gehen, entweder weil sie weiterkommen will, um nicht in der Astralwelt hängen zu bleiben, oder weil sie bemerkt, daß sie an dem Punkt angelangt ist, an dem sie weder vor noch zurück kann. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Manche Ankömmlinge haben große Mühe, ihre mitgebrachten subjektiven Vorstellungen loszulassen. Verbissen, als würde ihnen der Boden unter den Füßen entzogen, halten sie daran fest. Solange sie sich von ihnen nicht lösen können, hält sie ihre selbst errichtete Scheinwelt fest. Solche Seelen haben noch keine Ahnung von der objektiven, absoluten Realität der geistigen Welt und können diese auch nicht wahrnehmen, obwohl sie in ihr leben. Die subjektiven Realitätsvorstellungen der irdischen Welt sind in der Regel fremdbestimmt, wurden dem Bewußtsein gewissermaßen durch Erziehung, Schule, Religion oder Ideologie übergestülpt. Von solchen Fremdbestimmungen gesteuert, kommt eine Seele nach dem Ablegen des physischen Körpers in die Astralwelt, und dort lebt sie zunächst in diesen Vorstellungen weiter. Ihr aber wißt, daß jeder Gedanke, jeder Wunsch sich dort sofort manifestiert. Genau deshalb erlebt jeder Ankömmling hier zunächst seine ganz persönlich geprägte Welt, ohne zu wissen, daß er sich diese hier selber schafft. Das geistige Schaffen ist ihm noch nicht bekannt; der größte Teil der Menschen hat ohnedies auf der Erde noch nie davon gehört. Er würde es ohnehin ins Märchenhafte verwiesen haben. Folglich weiß er auch nicht, daß in der geistigen Welt Gedanken augenblicklich Form annehmen, jetzt natürlich in feinstofflicher Art. Der Unterschied besteht darin, daß Wahrnehmungen auf der Erde mit den physischen Sinnen gemacht werden, wogegen in der geistigen Welt nur die psychischen Sinne aktiv werden; nur sie vermögen es, Gedanken augenblicklich Form zu geben. Auf der irdischen Ebene ist so etwas schon aus dem Grunde nicht möglich, weil es zwischen Vorstellung und Manifestation den Zeitfaktor gibt. An einem Beispiel wird das deutlicher: Wenn ihr den Wunsch habt, euch ein Haus zu bauen, wird zunächst ein Plan von diesem Haus erstellt, und dieser dann in Materie (Baumaterial) umgesetzt, was Zeit erfordert. In der geistigen Welt werden nur die psychischen Sinne mit der Kraft der Gedanken und Vorstellung zu solchem Zweck aktiviert.
Die Sinne beider Ebenen sind aber, weil ihr Seele seid, in euch verankert und ihr habt durchaus die Möglichkeit, diese schon in der irdischen Welt anzuwenden. Doch würde euch das wenig nützen, denn niemand könnte das Haus oder was es auch sein mag, sehen oder beziehen und man würde es auch nicht glauben. Diese Kräfte können nur Menschen einer hohen Entwicklungsstufe anwenden, ein Phänomen, das euch sicher aus fernöstlicher Literatur bekannt ist.
Wir kommen zurück zu den Seelen, die nach dem physischen Tod in die Astralwelt gelangt sind: Besonders dogmatisch gebundene Seelen sind der festen Überzeugung, daß ihnen allein dadurch schon Vorteile erwachsen werden, daß sie die Glaubensgebote ihrer Religion, die ihnen die Auferstehung im Paradies – wo immer dies auch sein mag – versprochen hat, befolgt haben. „Wer nicht glaubt, kann nicht ins Himmelreich eingehen.“ Doch Vorteile allein durch Gläubigkeit könnt ihr hier tatsächlich nicht erwarten.
Seelen, die im Sinne ihrer Religion gläubig sind, leben hier oftmals unter ihresgleichen und haben alle die gleiche religiöse Prägung. Daraus ergibt sich, daß zwischen Christen kein Hindu, Buddhist, Jude, Moslem oder Verfechter einer Sekte zu finden ist. Auch diese leben vorerst unter ihresgleichen. Es kommt immer darauf an, wie fest die Verwurzelung mit ihrem Glauben ist. Sie leben so lange in diesem Zustand, bis sie eines Tages spüren, daß etwas doch nicht mehr stimmen kann. Bis dahin feiern sie ihre religiösen Feste, verrichten ihre Gebete, und die Priester unter ihnen freuen sich, daß sie ihre gewohnten Meßfeiern abhalten können und fromme und treue Zuhörer haben. Eines Tages aber kommen sie zu der Einsicht, daß um sie herum manches so ganz anders ist, und dann befriedigt sie ihr konformes Leben nicht mehr. Dann ist der Zeitpunkt da, zu dem sie beginnen, ihren liebevollen Helfern allmählich Glauben zu schenken.
Wir machen die Beobachtung, daß gerade hochrangige Theologen große Schwierigkeiten haben, sich mit der Realität der geistigen Welt abzufinden; als intelligente Wesen wollen sie sich erst einmal hier umsehen, was ihnen auch nicht verwehrt wird. Ihre Schwierigkeiten bestehen darin, daß sie nicht ein ihrem Glauben entsprechendes Jenseits vorfinden. Oft verteidigen sie akribisch, was sie ein Leben lang geglaubt und gelehrt haben. Zutiefst enttäuscht müssen sie schließlich erkennen, daß sie einer von Menschen gemachten Lehre angehangen haben, die mit dem umfassenden göttlichen Gesetz nicht übereinstimmt.
Was nun die subjektive Realität anbelangt, so betrifft sie bei weitem nicht nur den religiösen Bereich. Jede Ideologie, jede Theorie, sei sie auf dem Gebiet der Wissenschaft, Medizin, Politik, Philosophie etc. ist für das Bewußtsein ein fremdbestimmter Einfluß. Daraus bilden sich die Gedankenstrukturen, die das Bewußtsein formen.
Auf der Erde erleben die Menschen Ideologien und andere Formen von Fremdbestimmungen als objektive Realität, in der geistigen Welt haben sie nur subjektiven Charakter.
Solange es einer Seele beliebt, kann sie in diesem irrelevanten Zustand verweilen, bis sie irgendwann einmal begreift, daß sie in ihrer Entwicklung nicht weiterkommt. Dann erst löst sich die einengende Selbstbegrenzung auf, und dann erst ändert sich ihre Wahrnehmung, und sie bekommt allmählich Zugang zur objektiven Realitätswelt.
Unser Freund Winfried hat sich von seinem subjektiven Realitätsverständnis leicht und schnell gelöst, weil er schon in seinem Erdenleben so manche Fremdbestimmung ablehnte, und so konnte er sich der objektiven Realität des Jenseits voll öffnen. Von Vorteil war für ihn auch, daß seine vielen an uns gerichteten Fragen eine ehrliche Suche nach Wahrheit bekundeten, und so war es uns eine Freude, seine geistige Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.
Würde das Bild der Religionen vom Jenseits auch nur annähernd der objektiven Realität entsprechen, so könnten sich die Seelen nach dem Übergang auch ohne unsere Hilfe zurechtfinden.
Erst also, wenn sich die Seele von ihren dogmatischen und fremdbestimmten Fesseln gelöst hat, ist sie für objektives Realitätsdenken offen. Somit kommt es immer auf das eigene Bemühen an, die selbstgeschaffene Spiegelwelt zu durchschauen und einen anderen Kurs einzuschlagen. Dazu stehen hilfsbereite Lehrer und liebevolle Helfer zur Verfügung, die zum Teil durch eigene Erfahrung dazu motiviert wurden, Unwissenden ihre Hilfe anzubieten, um sie von ihrem Irrtum zu befreien.
Es betrübt uns sehr, tatenlos zusehen zu müssen, daß Seelen immer wieder durch Uneinsichtigkeit oft sehr lange im selbst geschaffenen Labyrinth herumirren.
Damit haben wir euch einen kleinen Einblick in die Astralwelt vermittelt, die ein jeder nach seinem körperlichen Tod betritt und erlebt. Das Leben dort kann die Seele erst richtig verstehen, wenn sie sich der objektiven Realität geöffnet hat.
Astralwelten sind also sehr wichtige Orte der Selbsterkenntnis und Selbstfindung. Hier wird nachgeholt, was auf der Erde versäumt wurde. Es ist unklug, damit zu warten, bis die Seele vor vollendeten Tatsachen steht. Sie sollte sich früher Gedanken über ein Weiterleben machen. Gerade heute gibt es dafür gute Literatur. Auch kann es sehr hilfreich sein, einfach alle bisherigen Vorstellungen loszulassen, frei und ohne Erwartung über die Brücke zu gehen und sich dem Neuen voll zu öffnen. Liebevolle Wesen werden euch dabei behilflich sein.
[...]
Zunächst ist euer Eindruck nach den bisherigen Schilderungen aus dieser Dimension äußerst subjektiv, und die jenseitige Realität stellt sich den Wesen nach ihrem Eintreffen dort so vielfältig dar, wie ihre mitgebrachten Vorstellungen und Überzeugungen sind, so daß sie nur Schritt für Schritt aus ihrer subjektiven Realität herausgeführt werden können, wenn sie sich nicht mehr dagegen sträuben. Vermutlich haben manche auch Angst, ihre Individualität zu verlieren, und aus dem Grunde halten sie hartnäckig an ihren Vorstellungen und Überzeugungen fest.
Wie steht es nun mit Menschen, deren Todesursache eine jahrelange, wie sie meinen, „von GOTT gegebene Krankheit“ gewesen ist? Oft denken sie gar nicht daran, diese loszulassen und wieder gesund zu werden. Sie wurden liebevoll gepflegt, man kümmerte sich in rührender Weise um sie, und wenn sie dann auch noch bedauert wurden, tat ihnen dies ungeheuer gut. Die „von GOTT gegebene Krankheit“ wurde heroisch getragen, man fühlte sich fast wie ein Märtyrer. Selbst in der geistigen Welt ändert sich daran nichts. Ohne aus ihrer Krankheit etwas gelernt zu haben, spielen sie weiter den Todkranken. Und genau wie auf der Erde, kümmern sich auch hier liebevolle Helfer, Ärzte und Krankenschwestern, die hier reichlich vorhanden sind, um sie, denn auch diese leben hier ihre Vorstellungen und Überzeugungen weiter aus. Auch sie erfüllen den Kranken gegenüber wie selbstverständlich ihre Pflicht, sie wissen es nicht anders.
Vornehmlich sind es vermeintlich fremdbestimmte Krankheiten, die über den körperlichen Tod hinaus in der geistigen Welt noch eine Zeitlang eine wichtige Rolle spielen und festgehalten werden. Wenn wir uns nicht unbeliebt machen wollen, versuchen wir gar nicht erst mehr, ihnen klarzumachen, daß sie in Wirklichkeit nicht krank sein können, da sie den kranken Körper doch abgelegt haben. Wenn sie ihre Vorstellung von der Krankheit auch nur momentan losließen, wären sie augenblicklich befreit und gesund. Diesen eingebildeten Kranken belassen wir ihre Vorstellungen, sie vermögen es nicht, sich auf eine ganz andere Realität einzulassen. Dazu müßten sie schon einen ganz persönlichen Prozeß der Selbsterfahrung durchlaufen.
Anders verhält es sich bei den Seelen, die zwar auch an den Folgen einer Krankheit gestorben sind, die aber wissen, daß in der geistigen Welt der feinstoffliche Körper frei von Krankheit und Schmerz ist. Wenn eine Seele, die auf der Erde unter einer Krankheit sehr gelitten hat und unerträgliche Schmerzen aushalten mußte, heimgeht, sprechen die Hinterbliebenen oft von „Erlösung“, was in manchen Fällen auch ganz wörtlich zu verstehen ist. Solche Seelen sind sehr erleichtert und dankbar für die Befreiung und sehnen aus diesem Grunde schon auf der Erde ihren Tod herbei.
Während des Lesens ist euch sicher schon klar geworden, warum manche Aussagen aus dem Jenseits so unterschiedlich und konträr klingen. Auch wenn jemand in die geistige Welt kommt, dem der Reinkarnationsgedanke fremd ist, insbesondere, wenn die eigene Religion von Sünde spricht, und solches auch geglaubt wird, verhält es sich so. Bei Kontakten mit der Erde wird er voller Überzeugung verkünden, daß es keine Wiedergeburt gibt.
Wer aber seine Krankheit nach dem physischen Tod losgelassen hat, wird erfreut berichten, daß er nun endlich von seinen Schmerzen befreit ist, während jemand, der seine Krankheit absolut nicht loslassen will, aus welchem Grunde auch immer, weiterhin von dieser berichten kann. Aus solchen Ebenen aber werdet ihr die Wahrheit nicht erfahren, und gar mancher, der dies hört und die Gesetze nicht kennt, ist so irritiert, daß er seinen Glauben verliert.
Die geistige Welt ist mit ihren vielen Ebenen von einer unvorstellbaren Vielfalt, und daher – es kann nicht anders sein – werdet ihr auch die unterschiedlichsten Botschaften erhalten. Jeder spricht aus seiner eigenen Erfahrung und gemäß seinem augenblicklichen Entwicklungsstand.
So sollten alle Jenseitsbotschaften kritisch aufgenommen werden besonders dann, wenn man nicht weiß – was wohl meistens zutrifft – aus welcher Ebene sie kommen. [...] Allein die Qualität der Botschaft ist ausschlaggebend.
Diese kurzen Einblicke in unsere Welt dürften eure Fragen beantwortet haben.
Empfanget Licht- und Segensgrüße für euch und die Erdenwelt.“
B r i e f e aus der anderen Welt – Lektionen unserer Lehrer
Band 16
Seite 10–20
Brunhild Börner-Kray, 2004